Experteninterview: Christian Holzhausen

17. Mai 2023

Geschrieben von: Indra Zahner

Wer bist du und was macht dein Unternehmen?

Mein Name ist Christian Holzhausen und ich bin seit  22 Jahren selbstständig. Ursprünglich habe ich im klassischen Werbeagenturbereich gearbeitet und mich auf Logo-Designs, Webseitenerstellung sowie Drucksachen und andere Werbemittel spezialisiert. Auch nach dem Jahr 2018 blieb ich dieser Tätigkeit treu.

Die COVID-19-Pandemie hat jedoch eine neue Dienstleistung und ein neues Produkt hervorgebracht – Podcasting. Meine ersten Erfahrungen mit Podcasts sammelte ich bereits im Jahr 2016 und 2017, als ich begann, eigene Podcasts zu erstellen. In der Pandemiezeit, als persönliche Kontakte immer seltener wurden und die persönliche Interaktion zunehmend in den Hintergrund trat, kam mir die Idee, dass Podcasts ein Mittel sein könnten, um Persönlichkeit zu transportieren und damit etwas dagegen zu tun. Das war der Anstoß für die Entstehung der Podcasting-Dienstleistung im Jahr 2020.

Was sind drei Hashtags die dich beschreiben?

#Großartig
#verbindlich
#zugwandt

Warum bist du auf Social Media?

Wenn ich auf meine langjährige Erfahrung in den sozialen Medien zurückblicke, denke ich, dass sich meine Motive im Laufe der Zeit gewandelt haben. Anfangs begann ich aus persönlichem Interesse damit, aber das ist schon sehr lange her. Dann gab es eine Phase, in der ich mich auf Sichtbarkeit konzentrierte, nicht unbedingt, um mich oder meine Leistungen zu präsentieren, sondern einfach um gesehen zu werden. Es ging mir dabei eher um das egozentrische Bedürfnis nach Anerkennung durch Likes und Kommentare.

Heute hingegen ist mein Ziel, die sozialen Medien zu nutzen, um meine Werte und meine Persönlichkeit zu zeigen. Wenn sich jemand damit identifizieren kann und in Resonanz geht, umso besser. Aber meine Absicht ist es, zu zeigen, wer ich bin und wofür ich stehe. Das Thema Sichtbarkeit ist zwar immer noch wichtig, aber nicht mehr so stark treibend wie früher.

Welche sind denn dein Lieblingsnetzwerk?

Ich bevorzuge insbesondere LinkedIn im Social-Media-Bereich, obwohl ich weiß, dass Instagram und Facebook auch viel Potenzial bieten. Meine Social-Media-Karriere hat vor einiger Zeit begonnen und ich habe klassische Netzwerke wie OpenBC (jetzt Xing) sowie Facebook und StudiVZ genutzt. Ich schaue mir gerne auch andere Netzwerke an, aber LinkedIn ist mein Hauptnetzwerk. Es gibt jedoch viele andere Netzwerke, von denen ich manchmal überwältigt bin.

Welche Probleme löst du für deine Kunden?

Ich biete kreative Konzeptentwicklung an, insbesondere für Podcasts. Wenn ein Kunde inspiriert ist, einen Podcast zu erstellen, beginnen wir mit der Konzeption auf einem weißen Blatt Papier. Wir legen Wert auf Storytelling und Zielgruppenanalyse, um die Struktur und den Inhalt des Podcasts zu entwickeln. Wir betrachten den Podcast als Marathon, nicht als Sprint, und empfehlen, dass der Kunde mindestens ein Jahr lang kontinuierlich an der Umsetzung arbeitet. Wir unterstützen den Kunden während des gesamten Prozesses und stellen einen professionellen Podcaster bereit, der auch bei Auftritten als Moderator fungiert. Wir helfen dabei, Persönlichkeiten und Botschaften zu transportieren, indem wir Gespräche führen und Inhalte aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Unsere Ziel ist es, den Kunden in ihrem besten Licht erscheinen zu lassen und ihre Botschaften erfolgreich zu kommunizieren.

Wer braucht deine Dienstleistung am meisten?

Meine Dienstleistung spricht vor allem Unternehmerinnen und Unternehmer an, die eine besondere Geschichte zu erzählen haben und sich durch ihre Einzigartigkeit von der Masse abheben. Dabei geht es nicht nur um den Verkauf von alltäglichen Produkten wie Tassen, sondern um die Vermittlung von Botschaften, die durch eine persönliche Note und eine individuelle Persönlichkeit transportiert werden. Insbesondere Themen wie Nachhaltigkeit bieten eine Vielzahl an Geschichten, die nicht nur berühren, sondern auch einen öffentlichen Auftrag erfüllen können. Meine Dienstleistung unterstützt diese Unternehmerinnen und Unternehmer dabei, ihre Botschaften auf eine berührende und ansprechende Art und Weise zu vermitteln, um so ihre Zielgruppe zu erreichen und zu begeistern.

Was sind deine drei Tipps?

Viele Menschen tun sich schwer mit Podcasting und haben Fragen zur Technik und dem Starten eines Podcasts. Meine Empfehlung ist, im Zweifelsfall einfach das Handy zu nutzen und die Sprachnotizen-App zu verwenden, um loszulegen. Die Hürde, einen Podcast zu starten, ist also technisch gesehen sehr niedrig. Natürlich kann man immer alles verbessern, aber man kann auch mit einfachen Mitteln beginnen.

Was viel wichtiger ist als die Technik, ist die Frage, für wen man seinen Podcast produziert. Es ist wichtig, sich einen Avatar zu machen, um zu wissen, welchen Mehrwert man bieten kann. Es ist ratsam, sich auf eine bestimmte Zielgruppe zu konzentrieren, um Vertrauen aufzubauen und genau zu wissen, wo der Schmerz liegt. Eine Möglichkeit, sich mit dieser Zielgruppe zu verbinden, besteht darin, sich ein Bild von jemandem auszudrucken und es hinter das Mikrofon zu hängen, um das Gefühl zu haben, mit dieser Person zu sprechen.

Mein letzter Tipp ist, einen konkreten Redaktionsplan zu erstellen, um eine Themenliste zu erstellen. Wenn Sie ernsthaft daran interessiert sind, einen Podcast zu machen, kann ein Redaktionsplan sehr hilfreich sein.

Was ist dein Lieblingswerkzeug oder Hilfsmittel?

Mein bevorzugtes Werkzeug für Podcasting sind Mikrofone von Rode, das Rode Podcaster und das Rode Procaster. Doch auch mit meinem Smartphone oder Tablet kann ich erste Podcast-Episoden aufzeichnen.

Darüber hinaus finde ich es wichtig zu betonen, dass Podcasting ohne das restliche Marketing nicht funktioniert. Insbesondere aus unternehmerischer Sicht ist ein Podcast ein Kommunikationskanal im gesamten Marketingmix, ähnlich wie Social Media. Ich versuche immer wieder, diese Einsicht zu vermitteln, da es noch immer Menschen gibt, die das nicht wissen. Um eine Podcast-Episode vorzubereiten, strukturiere ich meine Gedanken und erstelle eine Liste von fünf bis maximal sieben Themenschwerpunkten, die ich während der Produktion streifen möchte. Auf diese Weise kann ich sicherstellen, dass ich auf die wichtigsten Punkte eingehe und nicht ins Stocken gerate.

In diesem Zusammenhang möchte ich auch Michael Ross erwähnen, einen Rhetoriktrainer, der ein Sternenmodell für die Vorbereitung freier Reden entwickelt hat. Ich habe das Modell für meine Kunden adaptiert und verwende es, um meine Podcast-Episoden vorzubereiten. Dabei schreibe ich das Thema in die Mitte eines weißen Blattes Papier und überlege mir fünf bis maximal sieben Sternenzacken, die ich während der Episode abdecken möchte. Wenn ich während der Produktion auf diese Punkte achte, kann ich sicherstellen, dass ich auf die wichtigsten Themen eingehe.

Gibt es ein Mythos in deiner Branche?

In der Podcast- und Marketing-Branche gibt es die weitverbreitete Annahme, dass der Erfolg eines Mediums allein anhand der Anzahl der Likes und Downloads gemessen werden kann. Während diese Kennzahlen oft als die effektivsten und messbarsten Metriken betrachtet werden, sollten sie nicht das einzige Ziel eines Podcasts oder Marketings sein.

Es ist wichtiger, sich auf die Frage zu konzentrieren, welche Ergebnisse ich für mein Unternehmen erzielen möchte. Zum Beispiel können 100.000 Downloads ohne Anfragen oder Kundenkontakt weniger wertvoll sein als 500 Downloads mit zwei Anfragen.

Der Erfolg eines Podcasts oder Marketings sollte daher nicht nur anhand von quantitativen Zahlen gemessen werden, sondern anhand der Qualität der Ergebnisse. Ein Beispiel hierfür ist, als einer meiner Kunden in der vierten Episode seines Podcasts eine Anfrage per E-Mail erhielt, obwohl er nur wenige Downloads hatte.

Es ist wichtig, diese Überbewertung der Downloads und Likes zu hinterfragen, um den Spaß an diesem Medium nicht zu verlieren.

Was ist dein Motto?

„Es dem Kunden so einfach wie möglich machen“.

In meinen 17 Jahren in einer klassischen Werbeagentur habe ich immer versucht, dem Kunden so viel wie möglich abzunehmen, damit er sich auf sein Tagesgeschäft konzentrieren kann. Dabei ist mir wichtig, dass der Kunde trotzdem das perfekte Ergebnis erhält und dabei eingebunden ist. Zum Beispiel bei der Produktion eines Podcasts: Der Inhaber muss sich nicht um Schnitt oder Texte kümmern, sondern kann sich auf seine Rolle als Gastgeber konzentrieren. Ich möchte dem Kunden wirklich den Zeiteinsatz so gering wie möglich halten und betone gerne, dass unser 360 Grad Podcast Service einem Kunden nur maximal zwei bis zweieinhalb Stunden Zeit im Monat abverlangt – für die Produktion und alles andere kann er sich darauf verlassen, dass wir es übernehmen.

Christian Holzhausen

 

Christian Holzhausen

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Das Ganze Interview in voller Länge:

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Indra Zahner

Der Autor

Indra Zahner ist studierte Diplom-Betriebswirtin (FH) mit dem Schwerpunkt Marketing & Tourismus. Bis 2014 war sie als Leiterin für Unternehmenskommunikation bei einem großen Versicherungsvermittler verantwortlich für die PR, das Reputationsmanagement sowie die Kunden- und Mitarbeiterkommunikation. 2015 machte sie sich in ihrer Harzer Heimat als Marketing-Beraterin selbstständig und begleitete mehr als 100 Unternehmen aus allen Branchen in die Social Media Welt. Seit 2018 wird ihre Beratung durch das Programm „Förderung des unternehmerischen Know How“ der BAFA und seit 2021 durch das Förderprogramm „Niedersachsen Digital aufgeLaden“ der NBank unterstützt.

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