Inhalt
Martin Sundermann ist Inhaber der Agentur MeilenSteine. Er hilft Unternehmen, ihre Geschichten zu erzählen und damit Kunden optimal zu erreichen.
Wer bist du und was macht dein Unternehmen?
Ich bin Martin Sundermann, 50 Jahre alt, und stamme ursprünglich vom wunderschönen Niederrhein. Meine berufliche Reise führte mich über verschiedene Stationen, bis ich vor etwa zehn Jahren in Nordhessen, genauer gesagt in Eichenberg in der Nähe von Witzenhausen, angekommen bin. Mein Werdegang war vielseitig, ich habe Erfahrungen als Chemikant bei Henkel gesammelt und mich auch mit Musik und Kultur beschäftigt. Letztendlich bin ich jedoch zu meiner Leidenschaft zurückgekehrt – dem Business Storytelling. Seit vielen Jahren unterstütze ich nun Unternehmen durch Geschichten und Erzählungen. Ich bin verheiratet, habe drei wunderbare Kinder und genieße mein Leben hier in der Region zwischen Nordhessen und Südniedersachsen.
Was sind drei Hashtags die dich beschreiben?
#Impuls
#Empathie
#whatslifefor
Warum bist du auf Social Media?
Social Media hat heute die Funktion der früheren Eckkneipe, des Kinos, des Jugendheims und der Sportvereine übernommen. Einiges davon existiert noch, kämpft jedoch ums Überleben. Aber zweifellos hat sich der Schwerpunkt mehr und mehr zu Social Media verlagert, da wir soziale Wesen sind. Wir suchen gerne die Gesellschaft anderer Menschen, und heutzutage findet das verstärkt auf Social Media statt. In gewisser Weise sind wir nun dort, wo die anderen sind.
Was ist deine Lieblingsnetzwerk?
Nun ja, aufgrund meiner vollen Terminkalender bin ich nicht so aktiv wie du es vielleicht bist. Aber für reine Unterhaltung verwende ich Instagram tatsächlich gerne. Für geschäftliche Kontakte bevorzuge ich LinkedIn, und ja, auch Facebook nutze ich dafür.
Welche Probleme löst du für deine Kunden?
Viele Unternehmerinnen und Unternehmer glauben, sie müssten ihren Kunden erklären, was sie in ihrem Business tun und wie gut sie darin sind. Aber das ist nicht immer der effektivste Ansatz. Oft ist es wichtiger zuerst zu zeigen, dass man das Problem des Kunden lösen kann und eine gute Arbeitsbeziehung aufbauen kann. Die Frage „Bist du gut?“ kommt erst später, nachdem der Kunde weiß, dass seine Probleme gelöst werden können und er mit dem Anbieter arbeiten möchte. Oft hapert es an der Kommunikation, und ich unterstütze meine Kunden dabei, sich als Experten wahrnehmen zu lassen. Denn wahre Experten machen aus ihren Kunden Helden. Das ist mein Ziel.
Wer braucht deine Dienstleistung am meisten?
Diejenigen, die ein Marketingbudget besitzen, das nicht unbedingt mit ihren Vertriebsergebnissen korreliert. Wenn viel Zeit und Geld in Social Media, eine teure Website, Messebesuche und kostenintensive Werbung gesteckt wird, jedoch die Kundenanfragen und das Verkaufsergebnis nicht im Verhältnis stehen, dann bin ich der passende Ansprechpartner. Ein Vergleich dazu wäre ein Fahrradunfall oder Ähnliches: Ein Kind fährt aufgeregt Fahrrad, hat einen Sturz, Verletzungen und Blutungen. Man muss schnell handeln, ins Krankenhaus fahren, Hilfe suchen. In der Notaufnahme möchte man keine langen Erklärungen über das Krankenhaus hören, sondern sofortige Hilfe. Das schafft Vertrauen und zeigt, dass man in dieser kritischen Situation wirklich Unterstützung erhält. Man will nicht wissen, wie das Krankenhaus gegründet wurde oder welche Fachgebiete es hat – man will wissen, ob man in dieser Situation gerettet wird.
Was sind deine drei Tipps?
Der erste Tipp ist, immer auf die Bedürfnisse anderer zu achten, denn letztendlich dreht sich alles um die Menschen um uns herum. Dies ist sowohl im Bereich Social Media als auch im realen Leben relevant. Ich finde es wichtig, dorthin zu gehen, wo andere sind, und wenn jemand, den ich mag, mich um Hilfe bittet, bin ich gerne bereit, diese zu leisten. Dieses Prinzip scheint bei vielen Menschen anzukommen. Sowohl als Dienstleister als auch als Kunde ist es lohnenswert, sich darauf zu konzentrieren, wie man anderen helfen kann, bevor man seine eigenen Bedürfnisse betrachtet. Ich denke, dass es eine gute Grundlage für erfolgreiche zwischenmenschliche Beziehungen ist.
Der zweite Tipp, den ich teilen möchte, bezieht sich auf die Erkenntnis, dass die wirklich wichtigen Dinge im Leben nicht materiell sind. Oft fokussieren wir uns zu sehr auf Besitztümer und zu wenig auf uns selbst, unsere Beziehungen, Familie, Gesundheit und Freunde. Es ist selten, jemanden über 40 zu treffen, der sagt, Gesundheit und Familie seien seine obersten Prioritäten. Stattdessen setzen die meisten den Job an die erste Stelle und vernachlässigen dabei wichtige Aspekte des Lebens. Diese Herangehensweise scheint auf lange Sicht keine kluge Entscheidung zu sein.
Vielleicht sind diese beiden Tipps bereits ausreichend. Es geht darum, anderen zu helfen und sich auf die wirklich bedeutsamen Aspekte des Lebens zu konzentrieren.
Was ist dein Lieblingswerkzeug oder Hilfsmittel?
Also, es gibt wirklich großartige Denker an vielen Stellen, die Tools entwickelt haben, die Trainer gut kennen. Ich finde, obwohl es naheliegend ist, nutzen es nicht alle. Eines, das ich oft nutze, ist der „Golden Circle“ aus dem Buch „Start with Why“ von Simon Sinek. Das Konzept ist leicht auf Google zu finden und hat eine simple, aber tiefgreifende Struktur. Es ist einfach zu verstehen, aber auch nach Wochen und Monaten eröffnen sich immer noch neue Ebenen der Erkenntnis. Es ist wirklich lohnenswert, sich damit intensiv auseinanderzusetzen und am besten auch mit einem Experten darüber zu sprechen.
Dieses Tool hat ein enormes Potenzial. Ich kann damit in Workshops ganze Firmenprozesse und -philosophien bearbeiten. Ein einfacher Flipchart mit den drei Kreisen kann 20 Leute in 20 Abteilungen einen ganzen Monat lang beschäftigen. Es ist einfach faszinierend und ich nutze es oft in meinen Workshops. Meine Kunden erhalten von mir auch gerne physisches Papier, um Notizen zu machen, weil ich darin den Charme sehe. Es geht darum, die Gedanken aufzuschreiben und dann außerhalb des Workshops zu reflektieren.
Ich verwende auch gerne offene Fragen, um Diskussionen anzuregen. Offene Fragen ermöglichen es, verschiedene Blickwinkel zu betrachten und Denkanstöße zu geben. Denn letztlich liegen die Antworten meistens schon in den Menschen selbst.
Gibt es ein Mythos in deiner Branche?
Tatsächlich gibt es einen großen Punkt dazu. Viele Unternehmen betonen ständig Dinge wie: „Ich habe eine ISO-Zertifizierung, einen beeindruckenden Fuhrpark usw.“ Diese Aspekte sind zwar vertrauensfördernd, aber ich benötige sie nur dann, wenn bereits ein Gefühl der Unsicherheit im Beziehungsaufbau aufgetaucht ist. Dann beginne ich genauer hinzuschauen. Hat das Unternehmen wirklich die angepriesenen 4,5 Sterne? Was sagen andere dazu? Dies zeigt jedoch eigentlich, dass es zuvor schon irgendwo Vertrauensprobleme gab. Ob das nun wirklich wahr ist, bleibt fraglich. Wenn solche Bedenken von vornherein nicht vorhanden sind, benötige ich keine Referenzen von anderen. Es sei denn, es handelt sich um zwei große Ausnahmen: Wenn es um erhebliche Geldsummen geht oder um Gesundheitsthemen. Bei finanziellen Angelegenheiten wie Hauskäufen oder bei Gesundheitsthemen vertrauen viele schnell nur auf persönliche Empfehlungen von vertrauten Personen. Das kann ich gut verstehen. In solchen Situationen möchte man einfach keine Fehler machen. Dies wird jedoch meiner Meinung nach oft unterschätzt. Um darauf zurückzukommen, wie bedeutsam der Beziehungsaufbau zwischen Menschen an diesem Punkt ist. Die zweite Sache ist, dass Dienstleister oft zu viel von sich selbst erzählen und nicht verdeutlichen, dass sie wirklich im Interesse des Kunden handeln und seine individuellen Bedürfnisse verstehen. Dies ist meiner Ansicht nach ein häufiges Problem. Es dreht sich zu sehr um den Dienstleister und nicht genug um den Kunden. Diese Floskeln wie „Ich bin der Beste für dich“ bedeuten eigentlich „Ich“ und nicht „für dich“, da es immer mit „Ich“ beginnt.
Was ist dein Motto?
Mein Motto ist etwas, das ich sogar eine Weile lang in meinem WhatsApp-Profil hatte. Es lautet: „Die wirklich wichtigen Dinge sind überhaupt keine Dinge.“ Für mich steckt dahinter eine tiefe Bedeutung. Es gibt so viel im Leben, was man nicht unbedingt in Worte fassen muss. Wir haben uns näher damit beschäftigt und erkannt, dass es um die essenziellen Aspekte geht, die wirklich zählen. Und das schließt letztendlich auch andere Menschen mit ein – sie sind zweifellos ein bedeutender Teil davon.
0 Kommentare